Die Stillen müsst ihr fürchten - Tatort Köln: Krimi (German Edition) by Salim Güler

Die Stillen müsst ihr fürchten - Tatort Köln: Krimi (German Edition) by Salim Güler

Autor:Salim Güler [Güler, Salim]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-08-22T16:00:00+00:00


Kapitel 20

»Herr Schwarz, sicherlich wissen Sie, warum wir hier sind.«

»Natürlich weiß ich das. Es stand ja heute ganz groß im Schmierenblatt der Nation«, antwortete Schwarz und sein Blick wanderte zur Bild-Zeitung, die neben ihm auf dem Tisch lag.

»Wie haben Sie Melanie Klose kennengelernt?«, kam Brandt direkt zum Anliegen seines Besuches. Schwarz machte den Eindruck, als hielte er nichts von höflichen Floskeln, das war Brandt mehr als recht. Je schneller er das Gespräch mit diesem Ekelpaket hinter sich gebracht hatte, desto besser.

»Bevor ich auspacke, will ich Zusagen.«

»Zusagen?«, fragte Brandt irritiert.

»Ich will nicht, dass mein Name in der Presse erscheint. Meine Frau wäre darüber nicht sehr erfreut. Wir haben einen Ruf zu verlieren.«

»Dann hätten Sie nicht die Miete von Frau Klose bezahlen sollen.«

»Hätte ich das geahnt, hätte ich mich nie auf Lange eingelassen.«

»Auf Lange?«, fragte Brandt überrascht. Was hatte der Agenturchef mit der ganzen Sache zu tun? Sie sei nicht in seiner Kartei, hatte er gesagt – das schloss allerdings nicht aus, dass er sie doch kannte. War er vielleicht gar nicht so sauber, wie er vorgab? Warum hatte er sie angelogen?

»Ja, er meinte, das sei alles ohne Risiko. Er habe viele gut betuchte Stammkunden. Diskretion sei oberstes Gebot. Dieses Arschloch.«

»Na ja, er konnte ja nicht ahnen, dass eines seiner Models ermordet werden würde«, versuchte Aydin den Agenturchef zu verteidigen.

»Verdammt, hätte der Mörder nicht eine andere Nutte töten können? Melanie war doch so vielversprechend, nicht so ein Hohlbrot wie die anderen.«

»Zurück zu meiner Frage, wie haben Sie Frau Klose kennengelernt?«

»Was ist mit Ihren Zusagen?«, bohrte Schwarz nach. Er kaute unruhig auf seiner Unterlippe. Seine Anspannung war ganz unverkennbar.

»Sie verstehen mich wohl nicht richtig! Entweder beantworten Sie meine Fragen oder ich nehme Sie mit aufs Revier. Als Anwalt sollten Sie doch genau im Bilde sein, welche Möglichkeiten wir haben«, zeigte Brandt ihm seine Optionen auf.

»Sie verstehen mich wohl nicht. Wenn meine Ehefrau irgendwie davon erfährt, war es das mit meiner Ehe. Noch einen Seitensprung wird sie mir nicht verzeihen.«

Dann lass dich doch verdammt noch mal scheiden, du schwanzgeiles Arschloch, hätte Brandt ihm am liebsten entgegengeschleudert, doch stattdessen antwortete er: »Ihr Privatleben interessiert mich nicht. Ich muss zwei Morde aufklären. Entweder Sie zeigen sich jetzt kooperativ oder ich nehme Sie mit zum Verhör.«

Schwarz antwortete nicht sofort. Er schien seine Möglichkeiten abzuwägen. Seine Augen wurden immer schmaler, er lehnte sich in seinen Lederstuhl zurück.

»Ich habe Melanie auf einer Party von Lange kennengelernt.«

»Und dann?«

»Nichts …, wir sind uns nähergekommen. Sie hat mir gefallen. Sie war nicht nur sexy, sondern auch gebildet. Das hat mir imponiert. Ich habe sie die ganze Nacht durchgevögelt.«

»Wie kam es dazu, dass Sie die Wohnung für sie angemietet haben?«

»Wir hatten eine Affäre. Ich wollte nicht, dass sie ihre Beine für andere Männer breit macht, also habe ich ihr angeboten, ihr die Wohnung und das Leben zu finanzieren, damit sie sich aufs Studium konzentrieren kann.«

»Und was musste sie im Gegenzug dafür machen?«, fragte Brandt.

»Einmal die Woche Sex mit mir haben.«

»Und sie hat sich auf den Deal eingelassen?«

»Warum hätte sie es nicht tun sollen? Glauben Sie mir, die wenigsten Frauen in der Agentur sind Nymphen.



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